Schieflage

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Neueste Beiträge der Schieflage

from Matti Fleischer

Prolog:

Meine Mutter ist nun 94 ½ Jahre alt und sie ist fast jeden Donnerstag bei mir zu Hause zum Essen und wir hören Doris Day und quatschen über die alten Zeiten.

Es ist doch – einfach nur das Leben, wenn die Kreise enger werden. Geografisch, geistig und emotional. Da wird die Welt kleiner und die Kreise, in welchem man sich bewegt. Und irgendwann schliessen sie sich.

Hilda, meine Mutter ist heute vor dem Essen eingenickt und wusste nicht mehr, dass wir noch nicht zu Mittag gegessen hatten. Dies natürlich bei Doris Day. Diese Musik, welche sie mir auf meinen Lebensweg geschenkt hat. Ich liebe vielleicht deshalb Big Band Musik aus dem frühen letzten Jahrhundert. So habe ich ihr einfach standardmässig den Kaffee und den Mohrenkopf serviert.

Und wir üben jedes Mal die Namen der Verwandten und Lesen ein wenig. Ich bewundere ihre Altersmilde, welche nichts Selbstverständliches ist. Diese berührt mich sehr und emotional nimmt mich der Donnerstag definitiv sehr her.

Epilog:

Und was ist da nun die Schieflage? Ich denke die emotionelle Lage meinerseits 😉 und die Gewissheit, dass ich ihr nie das zurückgeben kann, was sie für mich getan hat.

Und sicher auch die Marginalisierung des Sterbens in unserer Gesellschaft. Voilà, C’est fini!

 
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from Werner

Matti von eben:

Einen Schritt zurück-trittst ... hmm, vielleicht eher stehen bleibst, nicht zurück (Vergangenheit) und nicht vor (Zukunft) ... einfach stehen bleiben ... und staunen ...

 
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from Matti Fleischer

Und das Paradies ist immer dort, wo du es nie vermuten würdest. Ob vor dir, hinter oder neben dir …

Entdecken kannst du es erst, wenn du einen Schritt zurück-trittst.

 
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from Matti Fleischer

_ Prolog:_

Bauern, die nur wenige Kühe haben, einen kleinen Stall direkt am Haus, vielleicht einige Hühner, noch ein Schwein und neben der Weide ein Feld mit Gemüse und Kartoffeln – eine romantische Vorstellung der Landwirtschaft, die heute so kaum noch funktioniert. Eine zukunftsorientiertere Lösung ist gefragt!

Ein klassisches Schulhaus ohne Gruppenräume und Turnen im Freien, mit Klassengrössen von 32 lernfreudigen Kindern und einem Lehrer, der alles im Griff hat und nebst dem Pfarrer das Sagen in der Gemeinde hat. Eine sehr romantische Vorstellung des Schulegebens.

Ein freies und selbstbestimmtes Leben im Grossraum-Laufstall!

In einem neu gebauten Milchviehstall – einer der modernsten Ställe in der Umgebung gibt es alles, was das Kuh-, sicher aber auch das Bauernherz höherschlagen lässt. 

Eine zeitgemässe IT für ein freies, selbstbestimmtes Leben!

Neben zwei vollautomatischen Melkrobotern, einem Entmistungsroboter und einer vollautomatischen Fütterung bietet ein grosser Laufstall sehr viel Liegefläche und Raum zum Herumlaufen für die Kühe. Und natürlich darf ein «Fell-näss» Bereich und ein gekühlter Wasserbettbereich nicht fehlen, denn Milchkühe mögen es kühl. Ihre Wohlfühltemperatur liegt zwischen -7 und +17 Grad! Und dies natürlich direkt vom Handy des Bauern online steuerbar – What else!

Denn trotz modernster Technik steht für immer noch das Tierwohl an vorderster Stelle. Der Laufstall ist in erster Linie gebaut, um den Tieren ein möglichst glückliches, naturnahes und freies Leben und Lernen bieten zu können. Und erst an zweiter Stelle kommt der kommerzielle und der finanzielle Gedanke.

Ein Bauernhof für die Zukunft!

So spricht der Bauer. 

Alles andere sei nicht mehr zeitgemäss und dem Wohl und der Achtsamkeit der Klientel – den Milchkühen und deren Nachkommen – nicht mehr angebracht.

Epilog:

Ein klassisches Schulhaus ohne Gruppenräume und Turnen im Freien, mit Klassengrössen von 32 lernfreudigen Kindern und einem Lehrer, der alles im Griff hat und nebst dem Pfarrer das Sagen in der Gemeinde hat – auch eine sehr romantische Vorstellung des Schulegebens.

Und da frage ich mich doch. Was ist mit unseren Kindern und zukunftsorientierten Schulhausbauten?

Tagespresse aktuell:

Eine zukunftsorientierte Lösung bezüglich Schulraum und Schulhausbauten wird aus finanziellen Gründen aktuell in den Medien sehr kritisch hinterfragt. Es soll viel billiger sein und so viel Raum brauchen unsere Kinder doch nicht.

Und ein «Wellnessbereich und eine Ruhezone»? Seid ihr wir denn wahnsinnig geworden!

So lasst uns anstossen und den Abend «tierisch» geniessen …

Ein Prosit! Mit einem lautstarken Muh! Auf die Mutterkuh und all die anderen Muher und Muherinnen!

 
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from Matti Fleischer

OK, sprechen wir hier mal über Werbung im WWW: „WörldWild (Sch)Weppes“.

Mein Name ist und bleibt Fleischer.

Ob der Nachname auch beim Retargeting eine Rolle spielt? Vielleicht ja, denn ich habe noch nie eine Tofuwurst-Werbung in der rechten Spalte erblickt.

Wie beim Behavioral Targeting: Ist eine genaue Verfolgung der User-Aktivitäten auch für das Aufsetzen von Retargeting-Kampagnen wesentlich. Technisch funktioniert Retargeting, indem die Nutzer auf der Website des Advertisers markiert werden. Dazu setzt ein AdServer ein Cookie. Anhand des Cookies können andere Seiten aus dem jeweiligen Publisher-Netzwerk den Nutzer erkennen und ihm gezielt Anzeigen wie etwa Displaywerbung präsentieren.

Auf Deutsch: Wenn ich eine Seite im Internet besuche oder auf Google suche, erscheint diese Werbung auf anderen Seiten.

Ja, ok, ich gebe es zu. Ich habe kürzlich ein Schweinefilet niedergegart und auch nach einem Weihnachtsgeschenk (Kreuzfahrt) für meine Frau gesucht. Aber diese Kombination ist doch etwas zu gewagt.

Ich sage euch jetzt nicht, was ich in der rechten Spalte gesehen habe … (siehe Bild).

Da, frage ich mich doch, ob der Nachname hier nicht noch in den Loga-Rhythmen eingebaut wird. Eine doch zu gewagte Vorstellung?

By the way: Ich musste letzthin für meine Mutter nach den XXL Slipeinlagen googlen und hatte einen spomtanen Ganzkörperausschlag, welcher wahrscheinlich allergischen Ursprungs war.

Ich erspare euch die Bilder …

Bleibt Mann bei dem Konstrukt des Nachnamens, gibt es noch Schlimmeres als meinen “Nach-Namen”:

Stellt euch mal vor: Man heisst „Hösli“ und hat einen „Ganzoni“ geheiratet. Folglich – Nachname Ganzoni-Hösli.

(Gibt es wirklich!) und nämlich Glarus …

Die Telefonabnahme wird sich in jeden Fällen mit diesen Nachnahmen doch etwas schwieriger gestalten.

Epilog:

Und falls jemand mit dem Bild Probleme haben sollte … wegen Spiessli.

Einfach PN an mich ;–)

 
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from Werner

Demut gegenüber dem Gegenüber, dem Leben, der Welt, gegenüber ALLEM, wäre eine Grundlage, um nicht in Schieflage zu geraten.

Stattdessen fordern wir ALLES vom Gegenüber, dem Leben, der Welt (Ich bin davon nicht ausgenommen).

Das Leben schuldet uns nichts.

Wir schulden dem Leben ALLES.

Dankbar und demütig sein für einen Lichtstrahl, für einen Hauch Atem. Dankbar und demütig sein gegenüber ALLEM.

Stattdessen fordern wir in einer selbstherrlichen Arroganz ALLES.

Lasst uns unserem Gegenüber, dem Leben, der Welt, gegenüber ALLEM dankbar und demütig sein.

 
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from Matti Fleischer

An sich will ich nicht über Konstantin (Wecker) schreiben. Aber er kommt mir gerade in den Sinn, wenn ich diese Zeilen schreibe. By the Way hatte er in Berlin eine WG mit Hannes Wader und Reinhard Mey.

«Gute Nacht Freunde. Es ist Zeit für mich zu geh’n» (Mey) oder eben «Heute hier morgen dort, bin kaum da muss ich fort.» (Wader)

Ab er dies ist eine andere Geschichte …

Bleiben wir in der allgeliebten Schweiz. «Mir fressed äs es Loch dur Zitt – mit üsem Tag für Tag.» (Kuno).

Es ist doch Adventzeit und die Leute haben keine Zeit mehr. Zeit für sich und Zeit für die anderen. Habe gestern eine WhatsApp erhalten: «Sorry ha kei Ziit!»

Da stellt sich die Frage: «Wann haben oder besser nehmen wir uns Zeit?» Denn Zeit ist Leben und das Leben wohnt im Herzen (Michael Ende). Oder frei nach Matti:

Mann nimmt sich Zeit. Falls nicht: Nimmt dich die Zeit mit.

Es ist nun an der Zeit die Zeit nicht hinzunehmen, sondern in die Hand zu nehmen, um nicht jeden Morgen (Stetig ruft das Murmeltier) sich von der Zeit leiten zu lassen, wenn der Wecker wieder klingelt.

«Wecker – du gosch mir uf der Wecker. Wecker, leck mer!» wie ein Mumpitzsong daher kommt.

Lassen wir doch einfach die grauen Herren – zigarrenrauchend – hinter uns und nehmen die Zeit selber in die Hand oder eben ins Herz unseres Lebens und spielen kleine «Time Bandits» 😉 eben.

 
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from stanko

wenn es wieder einmal regnet, sagen wir, das sei gut für die natur. und der bauer sagt “gut für die kultur”. im thurgau sind natur und kultur eins.

 
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from stanko

So hätte ich mir die Mitte meines Lebens nicht vorgestellt, dennoch ist es so passiert. Ich finde mich auf einmal verliebt in dich, eine wesentlich Jüngere. Du bist in mein Leben getreten und hast mich im Sturm erobert. Dein sind meine Nächte und wenn ich dich langsam entkleide, begleitest du das mit einem Aufschrei oder auch einem Lächeln.

In den frühen Morgenstunden, wenn die Welt noch schläft, finden unsere tiefsten Gespräche statt – du erzählst mir ohne Worte von deinen Träumen.

Aus Liebe zu dir tue ich Irrwitziges, kaufe ein teures Auto und vergesse dabei meine Bescheidenheit, ja vergesse mich. Es ist ein fahrbarer Beweis meiner Sorge und Liebe. Wenn ich in deine Augen sehe, erfüllt mich eine vernünftige Unvernunft, ein Bewusstsein, dass jede meiner Taten, so unlogisch sie auch scheinen mag, aus Liebe entspringt.

Und wenn der Vorhang fällt, das letzte Stück unserer täglichen Aufführung, verstehe ich, dass die allergrösste Liebe oft in den allerkleinsten Gesten liegt. Dein sicheres Lachen, Josephine, zeigt, was im Leben wirklich zählt.

 
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from Werner

Maximale Schieflage

Sie sägten die Äste ab, auf denen sie sassen Und schrien sich zu ihre Erfahrungen, Wie man schneller sägen könnte, und fuhren Mit Krachen in die Tiefe, und die ihnen zusahen, Schüttelten die Köpfe beim Sägen und Sägten weiter.

(Bertolt Brecht, “Werke, Band 14: Gedichte 4. Gedichte und Gedichtfragmente 1928-1939”)

Manchmal ist schief senkrecht.

 
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from stanko

Es ist so eine Sache mit dem Fallen: Normalerweise beschreibt es einen Übergang von hoch zu tief und ist rasch gleichbedeutend mit Verlust, Niedergang oder sogar Untergang, wie etwa in Edgar Allen Poes Der Untergang des Hauses Usher bzw. Der Fall des Hauses Usher. Fall = Untergang. Spannend, nicht wahr?

Wem also wäre wirklich wohl bei dem Gedanken, ein Fall zu sein oder zu einem Fall gemacht zu werden? – Nun, in der Medizin oder der Juristerei ist das praktisch immer der… Fall. Du wirst zu einem Fall, der geführt wird, zu einem case, der gemanagt wird, zu einem Kasus, den es mit der manu (der Hand) zu agere (zu machen, zu [be]handeln) gilt. Also ganz schön passiv und, mit Verlaub, abhängig.

Doch ist das nicht zu verdenken, schliesst es logisch an die sogenannte Abhängigkeitsgrammatik an: Die Nomen und Namen in ihrem grammatikalischen “Fall” (Akkusativ, etc.) werden seit der Antike als vom Verb abfallend (“abhängig”) aufgefasst. Ein Beispiel: Das Verb “sehen” fordert den Akkusativ, daher denn “ich sehe dich” (und nicht etwa “dir” oder “du”).

Verben, Recht und Medizin sagen also, was wie läuft, der Rest folgt, fällt – wahlweise ab, durch oder zu. Keine sehr prickelnde Perspektive. Aber: Frankl lehrt uns ja, dass wir stets die Freiheit haben, uns Gegebenheiten gegenüber zu verhalten.

Ein Versuch: Im japanischen Budo sind die Ukemi Waza, also die sogenannte Fallschule, von entscheidender Wichtigkeit. Anders gesagt: Wer weiss, wie man richtig fällt, sich dabei nicht verletzt und nach dem Fallen sogar wieder unbeschadet aufsteht, der überwindet die Passivität und geht über in einen aktiven Part, macht sein Gegenüber damit zum empfangenden Teil, der – gekonnt! – fällt, wieder aufsteht und so weiter und so fort – bis sich insgesamt Balance und Harmonie (jap. ai) einstellen.

Im Fall!

 
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from stanko

War letztes Mal noch die Rede vom Übergang als Thema, ist es heute nun die menschliche Mühe damit. Übergänge geben zu denken, ja schmerzen, weil sie unsere Selbstverständlichkeiten beissen oder – das reicht völlig – auch nur anknabbern.

Dabei brauchen wir sie doch, unsere Selbstverständlichkeiten! Nicht auszudenken, wenn wir uns um jeden einzelnen Atemzug Gedanken machen müssten. Oder wir tagtäglich Angst haben müssten, am nächsten Tag nicht wieder zu erwachen. Mit anderen Worten: Wir brauchen dieses “Vegetieren”, diesen “Autopiloten”. Aber aufgepasst, denn zu viel davon und wir landen in unserer eigenen Truman-Show. Diese kennt nur ein Innen und ein Aussen, die voneinander getrennt sind. Der nagende Übergang von innen nach aussen oder umgekehrt ist es dann eben, der uns schmerzt.

Was also tun? Ganz klar: tändeln! Und noch mehr: selbst-vers-tändeln!

Aus dem vermeintlich Selbstverständlichen das Selbst, den Vers und das Tändeln herausarbeiten. Das Selbst, indem ich mir bewusst mache, wen oder was mein Selbst ausmacht; den Vers als zweckfreie und schöne Ver(w)ortung dieses Selbst; das Tändeln schliesslich als die verspielte, fragende und entdeckende Geste, die den Autopiloten immer wieder anstupst und wach hält, damit er nicht einschläft und auch keine Krusten bildet, an denen wir uns beim nächsten Übergang – und der kommt, selbstverständlich! – blutig aufschürfen müssen.

 
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from stanko

Manchmal beginnt ein neues Jahr damit, sich seine Bahn in dein Leben zu brechen, mit existenzieller Wucht. 2024 ist so ein Jahr, das den einen oder anderen Gedanken wert scheint (danke, Simon, für den digitalen Glückwunsch!). Für mich ist es das Thema Übergang. Wir gehen über zu etwas anderem, etwas Neuem, vielleicht auch etwas Ungeahntem.

Welche Übergänge erwarten dich dieses Jahr?

Darf man so spät im neuen Jahr, wenn es also gar nicht mehr so neu ist, so etwas Januarisches fragen?

Wir werden sehen, ob der Frühling auf den Winter folgt, wie wir das einmal in der Schule gelernt haben, oder ob der Winter auf den Frühling folgt und ihm gleichzeitig wieder vorangeht. Der Übergang sich also auch im Übergang befindet.

 
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from Simon

Da bin ich also, immernoch mitlesend und mit dem Drang, auch wiedermal einige Zeilen zu verfassen. Ausschlaggebend hierfür ist nicht zuletzt der Nachwuchs von Stanko, zu dem ich an dieser Stelle herzlich beglückwünschen möchte. Ich erhebe das digitale Glas auf dich und deine Familie, auf dass alle gesund und wohlauf sein mögen.

Das Vatersein regt mich selbst jeden Tag zum Denken und Danken an. Eine der grössten Überraschungen ist für mich persönlich die enorme emotionale Vielfalt, die der nach 18 Monaten immernoch neue Alltag mit sich bringt. Niemals hätte ich zuvor gedacht, dass ich an einem einzigen Tag derart viele Gefühlslagen durchleben kann, teilweise muss. Und so anstrengend dies manchmal sein mag, ist jeder Tag eine neue Ansammlung von Überraschungen, von denen ich keine einzige je missen möchte.

 
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from Werner

Oh, ich habe Zugang zum Schieflagen-Blog erhalten. Danke vielmals.

Ich bin Werner, Bodenleger und Verkäufer und mittlerweile etwas altersmilde.

Altersmilde kann helfen Zugang zu einem Schieflagenblog zu erhalten. Na ja, vielleicht ist’s auch die Freundschaft zu Stanko und Matti.

Milde im Alter kann auch helfen den Kopf etwas zu neigen und so kann Schiefes ziemlich gerade daherkommen.

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen wunderbare Weihnachtstage und fürs 2024 eine entspannte Nackenmuskulatur.

 
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