Schieflage

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Neueste Beiträge der Schieflage

from Matti Fleischer

… wenn Mann das Mittagessen morgens um drei Uhr isst. Und mein Mittagessen für den nächsten Tag obsolet ist.

Mit einem freundlichen Gruss an meine Jungs und die quälende Frage im Raume steht, habe ich etwas in der Erziehung leicht falsch gemacht?

 
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from diverses

in den letzten wochen habe ich vermehrt über das thema überzeit reflektiert. es gibt menschen, die sind stolz auf ihre angehäufte überzeit. wollen damit zeigen, dass sie strebsam und fleissig sind. als person, die keine überzeit ansammelt, sondern so viel arbeitet, wie vertraglich festgelegt, fühlt man sich sehr schnell schlecht. man fragt sich “bin ich faul?”, “leiste ich zu wenig?” dabei ist das, was ich mache, genau richtig. am ende des tages sagt niemand danke, wenn ich meine freizeit fürs büro opfere. ich bin eher stolz darauf, dass ich meine aufgaben so einteilen und erledigen kann, dass ich keine überzeit anhäufe. was nichts damit zu tun hat, dass ich nicht engagiert bin. sondern ich messe meine leistung nicht an überzeit. meine (mentale) gesundheit wird mir danken. sowieso ist das konstrukt leistungsgesellschaft total absurd. je mehr leistung, desto besser. aber nur jene leistung zählt, die man in überstunden/geld messen kann. auf dich und deine mitmenschen achten und dich um sie kümmern? keine leistung. zeit für sich selber nehmen? keine leistung. sich um ein gemütliches zuhause kümmern? keine leistung. leistung ist nur das, was uns der kapitalismus vorgibt. (und wo wir auch sehr schnell in patriarchale strukturen verfallen…)

 
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from Innenseite der Aussenseite

Kommt ein Mann – leicht zerschlissene Kleinder – in den U-Bahn-Wagon.

“Meine Lieben, ihr hört hier viele traurige Lebensgeschichten. Meine ist zu wenig traurig, um euch zu beeindrucken. Aber ich brauche Geld. Wer will, der gibt.”

Ich will (geben).

 
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from stanko

Was ist also Wahrheit? Ein bewegliches Heer von Metaphern, (…): Die Wahrheiten sind Illusionen, von denen man vergessen hat, dass sie welche sind (…)

NIETZSCHE

 
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from Matti Fleischer

OK, ich weiss. Es ist nicht gerade sexy in der heutigen Zeit Schach zu spielen und darüber zu philosophieren.

Aber, wie waren wir fasziniert und fast in fast Echtzeit dabei.

Ost gegen West auf einem Brett – und an einem Tisch. Wäre dies nicht heutzutage, doch auch wieder ganz nett?

Die Hoffnung stirbt zuletzt.

 
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from stanko

Neulich sinngemäss so aufgeschnappt: Im Oktober offenbaren die Bäume Farben, die sie in und an sich haben, sonst aber verbergen.

Auch Menschen haben einen Oktober.

 
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from Innenseite der Aussenseite

Da ist immer wer, der ein Steak in die Pfanne bringt, immer wer, der weiss, wie man einen Zahnpastafleck aus dem Hemd bringt, immer wer, der einen Server aufsetzen kann, immer wer, der weiss, was zu tun wäre, wenn man es nur wollte.

 
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from Matti Fleischer

Ein Hagenbuchenblatt im Wind- an einem seidenen Faden, gewebt von einer Gartenkreuzspinne. Ich nenne sie mal „Freddyne Chan-alles“ (THX! an Marius Tschirky für den Namen, wenn auch für einen Wurm und nicht für eine Spinne).

Das verwelkte Blatt weht im herbstlich aufziehenden und leicht erfrischendem Wind, der heute durch die Strassen des Sandagger’s weht. Wohin es geht – bestimmt der Wind. Ja, die Blätter fallen und es ist Zeit – Laub zu blasen. Als gestandener Hausmann, natürlich und selbstverständlich – in dieser Zeit – „artgerecht“ den Laubbläser auf elektrisch umgestellt. Was wollen die Nachbarn noch mehr!

Nach 15 Jahren habe ich nun nicht mehr das lauteste Gebläse im Quartier!

By the way: Ich habe die Nachbarn noch nicht darauf vorbereitet, dass ich schon lange den Gedanken hege – ein Alphorn zu bauen und dies natürlich im Garten zu blasen. Kein Scherz. Und vielleicht wünschen sie sich dann das alte „Benzin-Laub-Gebläse“ sehnsüchtig zurück. Klimawandel hin oder her. Da kommt mir doch spontan Konrad Adenauer in den Sinn:

Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich!

Der Herbst zeigt mir jedes Jahr erneut auf – wie endlich das Leben ist. Und wie ich Themen, die an sich zur Gesellschaft gehören, marginalisiere. Den Tod, die Einsamkeit, das Alter, die Depression oder die Selbstmordrate in Gesellschaften – David Emile Durkheim lässt grüssen.

Vielleicht wäre es angesagt – eine Herbstselbsthilfegruppe zu gründen. In wir miteinander über das, was das Leben eben ist und was es im Zusammensein ausmacht. Ein Auf und Ab, – wie ein Herbstblatt im Wind. Die gleichen Probleme und die gleiche Endlichkeit, getrieben vom Wind im Austausch mit dem Gegenüber. Und ehrlich gesagt, auch ich habe meine Mühe damit – eine Gratwanderung mit der Öffnung zu der Person, der einem gerade gegenüber steht oder sitzt – wo auch immer. Endlichkeit in Raum und Zeit – oder gar in der „Raumzeit“. Aus dem Sternenstaub kommen wir und in einer herbstlichen Supernova unserer Sonne enden wir – und mit Sicherheit schon viel, viel vorher.

Vielleicht ist es wirklich an der Zeit miteinander zu reden. Weil die Welt – wie das Herbstblatt an einem seidenen Faden hängt.

Aber diesen Wahlslogan finde ich auf keinem Wahlplakat für die kommenden Nationalratswahlen 2023.

Epilog: „Kölle, loß di Maske falle Zeich mer endlich di Jeseech Kölle, loß di Maske falle Ich weiß jenau die bruchs du nit Maske bruchs du nit“.

Brings, eine Kölner Rockband aus den 90ern.

Man könnte Kölle (Köln) auch durch das Wort „Herbst“ oder „Hey, du“ ersetzen.

 
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from Matti Fleischer

Wer Max Raabe kennt, weiss, dass er mit seiner Musik etwas quer in der Landschaft steht. Lieder aus einer anderen Zeit – und einer anderen Gesellschaft. Einer Gesellschaft, die es so nicht mehr gibt.

Doch schafft er es seit Jahren Hallenstadien zu füllen mit seinem Palastorchester. Vielleicht leben wir alle in einer Art Sehnsucht nach einer Zeit, die nie so war, wie wir uns dies vorstellen. Wer einmal ein Konzert gesehen hat von Max – der Typ und seine Interpretationen der alten Lieder, lässt einem einfach nicht mehr los.

Und dann gibt es noch DAS Konzert von Max … MTV unplugged. Und da kommt Pavel Podolski auf die Bühne …

Wer Pavel nicht kennt. Ein Entertainer – ein begnadeter Drummer mit dem gewissen polnischen und Polka-Schalk im Nacken.

Diese beiden auf einer Bühne sind ein Zeitsprung in die Vergangenheit. Und auch irgendwie in die Gegenwart. Positiv behaftet, aber dennoch sehr schieflagig.

Sehnsucht nach etwas, was nicht mehr ist, und nicht mehr kommen wird. Ich sage nur einfach. Hört mal rein.

https://www.youtube.com/watch?v=sQdndK7EdDg

Wie man ein Lied aus dem letzten Jahrhundert mit Polka kombinieren kann.

Und der Wodka darf bei Pavel nicht fehlen. Hammerhartes Geschoss 😉.

 
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from Innenseite der Aussenseite

Der irische Songwriter Andrew Hozier-Byrne hat den Song – Take Me To Church – als Zeichen seines Protestes gegen die Katholische Kirche (Irlands) geschrieben. Er kritisiert insbesondere die andauernde Schieflage der katholischen Sexualmoaral.

My church offers no absolutes She tells me: Worship in the bedroom The only heaven I′ll be sent to Is when I'm alone with you

Henning May von Annen Mey Kantereit bietet meine favorisierte Version dieses Songs: Youtube, Cover

Zum Projekt Schieflage (Beta-Version)…

 
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from Matti Fleischer

«Gestern begrub ich meinen Kater – ein Geschenk von meinem Vater.» Hansi (Johann) Hölzel, alias Falco grüsst von oben und der Spiegel, in den man schaut, wird so penetrant bekannter – mit sich selbst – als man will.

Ich bin gerade daran ein Lied für meinen Vater zu schreiben – dies seit nun 4 ½ Jahren und es will einfach nicht!

Sie hatten vieles gemeinsam, mein Vater und Hansi, wie auch Roger. Und wieso ist es so verdammt schwierig, über meinen verstorbenen Vater ein Lied zu schreiben? Ich habe schon gefühlte XXX-Male angefangen, nachgedacht, umgeschrieben und neu angefangen. Vielleicht liegt es einfach am Loslassen und dem emotionalen Abstand an die «Gegebenheit».

Mittlerweile ist es 4 ½ Jahre her. «Und wenn man noch an diese Person denkt, ist sie nicht wirklich fort.» (Roger Cicero)

Und dass ich den Arbeitstitel des Liedes «Kippes uf di!» von Büne Huber geklaut habe, bleibt nicht unter uns. Auf Finnisch heisst «Prost» Kippis. Für uns Schweizer doch etwas gewöhnungsbedürftig.

Also ab ans Klavier und los geht’s – auf ein Nächstes. Wieso ist es so verdammt schwierig – Abschied zu nehmen …

 
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from Innenseite der Aussenseite

Einladung. Small Talk. Sogar die Häppchen zum Weisswein sind vermutlich Produkt eines Design-Prozesses. Belanglosigkeiten so weit die Sinne reichen. Am Nebentisch, die unvermeidliche Frage. “Wie geht’s dir?”. “Kompliziert, chronische Krankheit.” “Oh nein, das tut mir aber leid.” “Muss dir nicht leid tun. Ich lebe gut damit. Ich lebe gut damit”.

 
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