“Schieflage”

Ich fühle mich geehrt und herausgefordert – an diesem Projekt «Schieflage» mitwirken zu dürfen. Nun sitze ich da in einem Kaffee am frühen Morgen an der Bahnhofstrasse und schreibe …

... an einem Text der auch über einen Schriftsteller handelt. Der mich mit seinen Büchern neue gedankliche Wege aufgezeigt hat.

Wie verstehe ich das Wort «Schieflage»?

Wenn ich dies im Makrobereich betrachte, befindet sich die Weltkugel an sich in einer Schieflage. Dies ist für alle Lebewesen lebensnotwendig. Auch das Sonnensystem ist nach neuesten Erkenntnissen in Bezug auf die Milchstrasse in einer Schieflage. Und wer weiss vielleicht nicht zuletzt auch die Milchstrasse selber, wobei wir hier noch keinen Bezugspunkt haben.

Vielleicht ist es genau dieser fehlende Bezugspunkt – auch im Mikrobereich – der auch mich aufwühlt und mich immer wieder aufs Neue in eine Schieflage versetzt.

Was beeinflusst und prägt mich als Mensch und Individuum? Ist es der Mainstream, die Peripherie?

Vielleicht müssen wir uns von einer Schieflage in die Andere bewegen. Und vielleicht ist das Sein eine Schieflage an sich – in all seinen Schrägen zwischen der Horizontalen und der Vertikalen.

Milan Kundera hätte vieleicht gesagt: „Die Schieflage ist die Sehnsucht nach der Hälfte von uns selbst, die wir verloren haben.“

Vielleicht hätte er recht und hätte ein Buch darüber geschrieben. Wer weiss. Ob einfach physisch (siehe Bild), psychisch oder einfach vielleicht … weil es zur unerträglichen Leichtigkeit der «Schieflage» zum “Da-Sein” dazu einfach gehört?

Na, dann. Zahlen bitte. Drei Espresso – oder so.

Matti Fleischer: Blog on Wordpress: https://mattifleischer.wordpress.com