Kill your darlings
Ich weiss ja nicht, wie es dir diese Woche ergangen ist – für mich verging sie wie im Fluge. Damit man nun nicht permanent das Gefühl haben muss, das Leben rase an einem vorbei, empfiehlt es sich, auch einmal innezuhalten: Was bewegt mich, was bewegt uns? Immer wieder komme ich dabei auf den guten alten John Maynard Keynes: „Die Schwierigkeit besteht nicht so sehr darin, neue Ideen zu haben, sondern sich von den alten zu befreien“.
Klingt das nicht brutal? Und brutal undankbar? Geht man so mit etwas um, das einen offenbar länger getragen hat? Nun, die Rede ist hier von Ideen – nicht von Menschen. Und auch die besten Ideen können uns über den Kopf wachsen und uns zuwuchern, wenn wir nichts dagegen tun. Ich vergleiche es daher lieber mit einem Bonsai: Ein Bonsai hat eine bestimmte Energie zur Verfügung und wenn er nicht zu einem unförmigen schwammigen Gebilde austreiben soll, braucht er Pflege und Zuwendung, platzierten und dosierten Schnitt sowie eine Vorstellung davon, wie er in Tagen, Wochen und Monaten aussehen soll.
Wovon müssen wir uns trennen? Was müssen wir vielleicht “nur” ein wenig zurückschneiden, damit es mit neuer Energie wachsen kann?